Freitag, 25. April 2014

[Rezension] "Die andere Seite des Glücks" von Seré Prince Halverson

Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (25. Juli 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596193788
ISBN-13: 978-3596193783
Originaltitel: The Underside of Joy














Klappentext:
Wie weit gehen wir, um die zu schützen, die wir lieben?
Ein herzzerreißender, vielschichtig erzählter Roman. Ein Drama das unter die Haut geht. Eine Sommerlektüre, die Sehnsüchte weckt – und am Ende glücklich macht. 

Ella Beene kann sich glücklich schätzen mit ihrem wunderbaren Ehemann, zwei lebhaften Kindern und Schwiegereltern, die sie wie eine eigene Tochter betrachten. Aber als ihr Mann Joe bei einem Unfall ertrinkt, ist ihr Leben mit einem Schlag auf den Kopf gestellt, und das Glück, das ewig dauern sollte, scheint vorbei zu sein. Als Joes schöne Exfrau, die ihn und die gemeinsamen Kinder drei Jahre zuvor verlassen hatte, plötzlich auf der Beerdigung auftaucht, fürchtet Ella das Schlimmste – zu Recht. Sie muss ihre eigene Trauer bewältigen, darum kämpfen, die Kinder zu behalten und sich um das wirtschaftliche Überleben der Familie kümmern. Aber während sie alles daran setzt, alles richtig zu machen und den Prozess um das Sorgerecht zu gewinnen, muss sie auch die Frage beantworten, ob sie die beste Mutter für die Kinder ist.




Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch aufgrund der Leseempfehlung auf einem anderen Bücherblog gelesen. Allerdings lag das Buch nun bereits einige Zeit auf meinem Sub. Ich auf jeden Fall froh, dass ich es mir nun vorgeknöpft habe, da es ein wunderbarer Roman ist (insbesondere, da es sich um den Debütroman der Autorin ist).

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Elle Beene, deren Mann Joe plötzlich stirbt und ihr zwei Stiefkinder hinterlässt, die sie seit drei Jahren mit großzieht. Auf der Beerdigung taucht plötzlich die leibliche Mutter Faith auf, die ihre Kinder im Alter von 6 Monaten und drei Jahren verlassen hatte. Langsam drängt sie sich wieder in das Leben ihrer Kinder und beantragt dann auch noch das Sorgerecht für die Kinder. Aber Ella ist nicht gewillt, die Kinder, die sie wie ihre Eigenen betrachtet und die im Grunde nur sie als Mutter kennen, kampflos aufzugeben. 
Während sie zum Einen versucht das Sorgerecht für die Kinder zu erhalten, kommen dunkle Geheimnisse ihres Mannes ans Licht. Ella muss erkennen, dass ihr Mann nicht der war, den sie glaubte zu kennen. Irgendwann heißt es dann für sie zu entscheiden, wie viel sie bereit ist selbst zu opfern.

Mit Ella ist der Autorin ein überaus sympathischer Charakter gelungen. Ella ist sehr willensstark und man merkt, dass sie bereit ist für das zu kämpfen, was ihr wichtig ist. Klar hat sie auch ihre schwachen Momente und ist manchmal kurz vorm Verzweifeln, was aber angesichts des Todes ihres Mannes nicht verwunderlich ist. 
Mir gefiel auch, dass Faith zwar auf den ersten Blick nicht besonders gut wegkommt, im Laufe des Romans jedoch in ein besseres Licht gerückt wurde. Zwar wurde ich bis zum Schluss nicht vollkommen mit ihr warm, konnte jedoch ihre Handlungen und Entscheidungen nachvollziehen.
Man spürt auch, dass die anderen Nebenfiguren von der Autorin gut durchdacht wurden. Jeder nimmt eine bestimmte Position ein und sorgt dadurch dass ein vollkommenes Ganzes entsteht. Mit einer Menge Temperament und Gefühle tragen die Nebenfiguren, wie Joes italienische Familie oder Faith ehemals beste Freundin dazu bei, dass die die Geschichte an Glaubwürdigkeit gewinnt.
Einzig die Sprachfähigkeit des dreijährigen Zack muss ich ein wenig bemängeln. Er scheint bereits perfekt zu sprechen und hat anscheinend eher den Wortschatz eines mindestens fünf- bis sechsjährigen Kindes. Da hätte ich mir evtl. den ein oder anderen "Stolperstein" bei Gesprächen mit ihm gewünscht.

Mit sehr viel Einfühlungsvermögen geht die Autorin die Aufarbeitung von Joes Tod und dessen Auswirkungen auf seine Hinterbliebenen, insbesondere von Ella, den Kindern und Joes Familie, ein. Jeder Charakter hat seine eigene Art mit den Geschehnissen umzugehen. Zwar erfolgt bei fast allen Beteiligten ein relativ konstanter "Heilungsprozess". Allerdings erlaubt die Autorin ihren Figuren zwischendurch auch Rückschritte zu machen, um dann gestärkt wieder nach vorne zu blicken.
Außerdem fand ich es sehr interessant, aber auch ziemlich mutig, dass die Autorin die Inhaftierung von Italoamerikanern in Internierungslagern während des zweiten Weltkriegs mit einfließen lässt. Damit äußert sie Kritik an die eigene Vergangenheit ihres Landes, was man bei amerikanischen Autoren heutzutage eher selten erlebt.
Lediglich das Ende ist mir ein wenig zu versöhnlich gestaltet, sorgt jedoch auch nicht zu einer Verminderung des Lesevergnügens.

Insgesamt betrachtet ist dies ein wundervoller Roman voller Gefühl, im Stil von Kristin Hannah. Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall gespannt auf weitere Romane von der Autorin.
Daher bekommt der Roman von mir auch 5 von 5 Punkten.


Dienstag, 22. April 2014

[Rezension] "Sechs Richtige und eine Falsche" von Birgit Hasselbusch

Broschiert: 272 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Dezember 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423249919
ISBN-13: 978-3423249911
















Klappentext:
Jeden Morgen prüft Jule (33) mit ihrem Opernglas die Position ihres Lieblingsschuhs in der Auslage gegenüber - bis der Stiefel endgültig weg ist. Und an besagtem Morgen ist noch einer weg: Der Kerl, der gerade noch schlafend in ihrem Bett gelegen hatte. Egal. Erst mal schnell in den Sender, denn es gilt, eine Story über Lotto-Millionäre auf die Beine zu stellen. Während Jule sich mit Schuhen, Männern und Millionären unterschiedlichster Prägung herumschlägt, geschehen wundersame Dinge: Die Antworten ihrer Freunde auf die Frage "Welchen Wunsch würdest du dir mit den Lotto-Millionen erfüllen?" werden wahr, und sie selbst gerät in Verdacht, die Lotto-Fee zu sein …




Meine Meinung:
Ich bin in der Bücherei eher zufällig auf das Buch gestoßen, da das Cover mein Interesse weckte. Als ich den Klappentext dann las, wurde ich noch neugieriger, dachte aber im ersten Moment auch "ohh, mal wieder so ein überdrehter deutscher Frauenroman". Obwohl ich in der Vergangenheit nicht immer so ganz überzeugt von deutschen Frauenromanen war, beschloss ich dem Roman eine Chance zu geben.
Und glücklicherweise hat mich der Roman auch ziemlich positiv überrascht. Der Roman hat zwar auch ein paar überdrehte Momente, hebt dabei jedoch nicht völlig ab. Man kann sich beim Lesen alles ziemlich bildlich vorstellen und hat das Gefühl, dass die Handlung real sein könnte.

Der Autorin ist mit Jule auch ein ziemlich interessanter und liebenswerter Charakter gelungen, mit der man (bzw. Frau) sich gut identifizieren kann. Jule ist eine Frau mit Ecken und Kanten. Auch wenn sie manchmal auch Tussimomente hat, sorgt und kümmert sie sich sehr um ihre Menschen im direkten Umfeld.
Man fühlt mit ihr mit, als sie "beschuldigt" wird die geheime Lotto-Fee zu sein, die Menschen ihre Wünsche erfüllt, als deren Wünsche im Radio offenbart werden.
Um Julie herum agieren die anderen Charaktere auf wundervolle Art und Weise, so dass sich alles zu einem tollen Ganzen zusammenfügt. Jede Figur hat ihre Eigenarten, mit der sie ins Geschehen eingreifen und die Geschichte beeinflussen.

Was diesen Roman in meinen Augen auch sehr lesenswert macht, ist die Tatsache, dass man selbst ins Grübeln kommt, was man machen würde, wenn man Millionen im Lotto gewinnt. Dieser Roman geht mit diesem Thema ziemlich wertfrei und keinesfalls überheblich an. Klar kommen auch Wünsche wie eine eigene Yacht auf den Tisch, aber es sind dann eher die "kleinen" Dinge, die scheinbar in den Augen der Autorin erstrebenswert sind. Generell geht die Autorin die Handlung mit einer Prise Humor und Ernsthaftigkeit zugleich an.
Der Roman ist voller Überraschungen. Klar, manche Dinge kann man sich auch schnell zusammenreimen. Aber oftmals wird man auch immer wieder positiv überrascht und die Geschichte nimmt Wendungen, die man nicht erahnt hat. Insbesondere das Ende war zumindest für mich ziemlich überraschend und auch sehr gelungen. Ich für meinen Teil habe es auch keinen Fall bereut dem Roman eine Chance gegeben zu haben. Dies wird wahrscheinlich auch nicht mein letzter Roman der Autorin gewesen sein.

Da mir mir manches allerdings doch ein wenig zu vorhersehbar war, bekommt dieser Roman von mir ein leichten Punktabzug und daher starke 4 von 5 Punkten.


Montag, 21. April 2014

[Rezension] "Die Sache mit meiner Schwester" von Anne Hertz

Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: Pendo (10. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3866123639
ISBN-13: 978-3866123632















Klappentext:
Die Schwestern Heike und Nele könnten nicht unterschiedlicher sein. Heike ist glücklich verheiratet, hat drei Kinder und lebt in einem Haus mit Garten im Vorort. Nele ist unsteter Single und genießt das Großstadtleben in vollen Zügen. Kurzum: Sie leben in zwei Welten und gehen sich aus dem Weg. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist ihr Pseudonym »Sanne Gold«, unter dem sie erfolgreich Romane veröffentlichen – doch selbst die schreiben sie in Wahrheit nicht mehr selber. Nur noch für öffentliche Auftritte machen sie gute Miene zum bösen Spiel. Nach einer gemeinsamen Talkshow kommt es zur Katastrophe: Heike wird bei einem Unfall schwer verletzt. Voller Schuldgefühle beginnt Nele, ihr bisheriges Geschwisterleben zu rekapitulieren und stellt sich die Frage, wie das alles nur so weit kommen konnte. Bald schon findet sie Antworten, die das Leben der beiden vollkommen auf den Kopf stellen ...



Meine Meinung:
Ich muss ja gestehen, dass ich ein wenig zwigespalten bin, wenn es um deutsche Frauenromane geht. Oftmals haben diese meiner Meinung nach eine total übertriebene Handlung, die Frauen in diesem Romanen treffen häufig von einem Fettnäpfchen ins nächste und sind dadurch fern der Realität.
Ich war daher ziemlich gespannt auf diesen Roman, zumal ich bislang keinen Anne Hertz-Roman gelesen habe. Beim Lesen wurde ich dann auch ziemlich positiv überrascht, da dieser Roman ein realistisches Thema aufgreift und die ganze Geschichte sowohl mit Dramatik, als auch mit einer Prise Humor angeht. 

Die Figuren in diesem Roman sind größtenteils ziemlich lebensnah. Man hat beim Lesen sehr schnell das Gefühl, als würde man die Figuren kennen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden Schwestern Heike und Nele, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Während Nele auf den ersten Blick ein richtiger Freigeist zu sein scheint, führt ihre Schwester Heike das biedere harmonische Leben einer Vorstadtmutti. Das einzige, was die beiden gemeinsam zu haben scheinen, ist die Tatsache, dass die beiden unter dem Pseudonym "Sanne Gold" gemeinsam erfolgreiche Romane schreiben. Allerdings kommt bei einem öffentliche Auftritt heraus, dass sie bereits seit längerem so sehr zerstritten sind, dass sie nicht mehr selbst schreiben, sondern einen Ghostwriter haben. Nach dem Eklat während der Talkshow kommt es zum folgenschweren Unfall, bei dem Heike schwer verletzt wird und ins Koma fällt. Geplagt von Schuldgefühlen, versucht Nele Heikes Rolle bei ihrer Familie einzunehmen. Dabei muss sie allerdings erkennen, dass auch im Leben ihrer Schwester nichts so perfekt ist, wie es von außen betrachtet erscheint.

Anne Hertz ist mit Nele ein interessanter und sympathischer Charakter gelungen, in den man sich sehr gut hineinversetzen kann. Man mag zwar nicht mit all ihren Entscheidungen einverstanden sein, insbesondere nicht mit ihrer Beziehung zum verheirateten Niklas. Obwohl es auf den ersten Blick so scheint, als wäre Nele ziemlich egozentrisch, wird nach und nach ein anderes Bild von ihr gezeichnet. Auch wenn Heike nur wenig selbst ins Geschehen eingreift, so ist sie dennoch immer präsent. Heike, die auf den ersten Blick perfekt erscheint, liefert nach und nach das Bild einer überforderten Mutter und einsamen Ehefrau mit ersten psychischen Problemen ab. Ich muss gestehen, dass Heike mir teilweise ein wenig leid tat, zumal sie sich nicht selbst wehren konnte, als ihre dunklen Geheimnisse ans Licht kommen.

Was diesen Roman auch sehr interessant macht, sind die Rückblicke der Autorin auf die Vergangenheit von Nele und Heike. So bekommt man ein genaues Verständnis dafür warum sie sich zu den Menschen entwickelt haben, die sie sind. Nach und nach treten Dinge zum Vorschein, die einem als Leser klarmachen, dass alles eine Ursache hat.

Insgesamt betrachtet ist dies ein toller Roman, den man gerne liest. Wobei ich auch gestehen muss, dass ich mit dem Ende nicht ganz einverstanden bin. Das Ende wird meiner Meinung nach zu schnell abgehandelt und einzelne Figuren bekommen nicht den Abschluss, den sie verdienen. Am Ende des Romans hätte man Ansicht nach noch ein wenig mehr auf die Probleme von Heikes Sohn und der Beziehung von Heike und ihrem Mann eingehen können. Das Ende wurde mir zu schnell abgewickelt, so dass mir ein richtiger Abschluss fehlte.
Da mir der Roman bis auf das Ende sehr gut gefiel, bekommt der Roman von mir wohlverdiente starke 4 von 5 Punkten.

[Rezension] "Liebeserwachen in Virgin River" von Robyn Carr

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 620 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 380 Seiten
Verlag: MIRA Taschenbuch; Auflage: 1., Aufl. (10. Oktober 2013)
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B00E9YG836













Klappentext:
Als Hubschrauberpilot in der Army hat Colin Riordan mehr brenzlige Situationen erlebt, als für einen Mann gut ist. Umso mehr genießt er es nun, sich mit seiner Staffelei in die Natur zurückzuziehen und seiner Sehnsucht nach Frieden in seinen Bildern Ausdruck zu verleihen. Manchmal allerdings ist die Einsamkeit, die ihn dabei umgibt, unerträglich. Er hat es aufgegeben, an die Liebe zu glauben. Bis er auf die zurückhaltende Jill trifft. Unter ihren Händen gedeihen die seltensten Blumen und Pflanzen, und auch sein Herz blüht in ihrer Nähe auf. Aber sieht sie in ihm einen Mann, den sie lieben kann, oder nur eine verwundete Seele, die der Heilung bedarf?



Meine Meinung:
Bei diesem Roman handelt es sich um den 14. Teil der Virgin River-Reihe, auf den ich bereits gespannt war. Beim Lesen wurde ich dann auch nicht wirklich enttäuscht. Robyn Carr ist erneut eine schöne Fortsetzung gelungen, die ich gerne gelesen habe.

Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen Colin Riordan, der nach einem schrecklichen Helikopterabsturz (wurde bereits im vorherigen Band abgehandelt) seine Wunden leckt und bei seinem Bruder Luke in Virgin River zur Ruhe kommen will, und Jillian Matlock, die aufgrund einer Verleumdung eines Kollegen (und gleichzeitig auch ehemaligen Liebhabers) in den unbefristeten Urlaub geschickt wurde und nun in Virgin River (dem Ort, in den sie sich bereits im vorherigen Band während eines Urlaubs mit ihrer Schwester und Freundinnen verliebt hatte) Abstand gewinnen möchte.
Beide finden außer einander auch Dinge, die sie nie gedacht hatten zu vermissen: Colin beginnt zu malen und findet darin seinen Frieden … auch wenn er dies nicht so recht wahrhaben möchte, da er Fliegen immer für seine wahre Berufung hält. Jillian erinnert das Haus, welches sie gemietet hat, und dessen Garten an den das ihrer Großmutter bei der sie und ihre Schwester aufwuchsen. Während sie beginnt dem Garten neuen Leben einzuhauchen, erkennt sie, wie sehr sie den Obst und Gemüseanbau ihrer Großmutter vermisst hat. Jillian beginnt ihr bisheriges Leben zu überdenken und muss herausfinden, wie ihre Zukunft aussehen soll.
Beide finden sich zwar, wollen sich aber nicht eingestehen, dass es wahre Liebe ist und nicht nur ein Sommerflirt, wie sie sich gegenseitig immer einreden. Es kommt wie es kommen muss: Die beide geraten an den Punkt an, dem es heißt: Was empfinden sie wirklich füreinander?

Nachdem im vorherigen Teil zu viele neue Charaktere auf den Spielplan geworfen wurden, die nur wenig zum Gesamtgeschehen beitrugen, hielt sich dieser Band etwas zurück, was ich angenehm fand. Dadurch konnte man sich viel besser aufs Geschehen konzentrieren.
Allerdings muss ich auch eingestehen, dass mir dieser Roman bzw. dessen Charaktere nicht vollkommen gefiel. Insbesondere Colin kam mir oftmals etwas zu arrogant daher und sein Verhalten seinem Bruder Luke gegenüber war in meinen Augen ein paar Mal ziemlich rücksichtslos und undankbar (wobei Luke ihn auch nicht immer mit Samthandschuhen angefasst hat).
Nichtsdestotrotz ist dieser Roman eine würdige Fortsetzung der Reihe und lässt einen alleine schon aufgrund der detailgenauen Beschreibungen tief ins Geschehen eintauchen. Ich konnte mir Jills Garten auf jeden Fall vor meinem geistigen Auge genau vorstellen und er erinnerte mich an den Garten meiner Oma, was Erinnerungen weckte.
Dieser Romane kann, wie auch schon viele Romane der Serie zuvor, auch als separater Roman gelesen werden. Auch wenn man keine Ahnung von der vorherigen Ereignissen hat, kommt man leicht ins Geschehen rein, da die wichtigen bisherigen Ereignisse, die für die Gesamthandlung von Bedeutung sind, immer in wenigen Sätzen zwischendurch aufgearbeitet werden.

Da mir jedoch insbesondere Colins und Lukes Verhalten einander gegenüber manchmal etwas unverständlich war, muss ich leider einen leichten Punktabzug vermerken. Daher bekommt dieser Roman von mir schwache 5 von 5 Punkten.

[Rezension] "Eindeutig Liebe" von Jessica Thompson

Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: Aufl. 2012 (21. September 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404167872
ISBN-13: 978-3404167876
Originaltitel: This is a Love Story













Klappentext:
Mann trifft Frau, Frau verliebt sich in Mann – das ist nichts Besonderes. Doch als Sienna Nick kennenlernt, ist es anders als in anderen Liebesgeschichten. Sie sieht Nicks gefährlich braune Augen und denkt: Fall. Nicht. In. Sie. Hinein.
Denn wer wäre da, um sie aufzufangen, wenn sie fällt? Sienna ist so zerbrechlich. Sie hat so viele Geheimnisse, und er scheint es nicht sonderlich ernst zu meinen.
Ein Roman über einen Mann und eine Frau, die sich von Anfang an unendlich lieben – und doch erst einmal nur das Beste und Schlimmste zugleich werden, was möglich ist: beste Freunde.



Meine Meinung:
Na ja, ich muss gestehen, dieser Roman konnte mich nicht so recht überzeugen. Nachdem ich dieses Jahr bereits "Ein Tag im März" von der Autorin gelesen habe und es sehr gut fand, war ich zunächst natürlich froh, als ich diesen Roman in der Bücherei gefunden habe. Allerdings kam die Ernüchterung beim Lesen. Bereits zu Beginn konnte der Roman und seine Charaktere nicht so richtig fesseln.
Ich finde, dass dieser Roman ziemlich in die Länge gezogen ist. Bereits nach nicht einmal 100 Seiten weiß man, dass die beiden Hauptfiguren Sienna und Nick in einander verliebt sind, sich ihre Liebe jedoch nicht gegenseitig eingestehen wollen und stattdessen Freunde bleiben. Dieses ganze Gefühlshinunher fand ich zwischendurch irgendwann nur noch nervig, insbesondere da die zwischenzeitlichen Partner von Sienna und Nick unglaubwürdigerweise scheinbar nichts an der "engen" Freundschaft auszusetzen haben. 

Ich fand es jedoch gut, dass die Autorin Sienna mehr Tiefgang verleiht, indem sie sich zum Einen um ihren an Narkolepsie erkrankten Vater kümmert und sich zum Anderen auch noch um einen Obdachlosen kümmert, wofür sie immer wieder viel Kritik einstecken muss. Ich hätte mir bei Nick auch etwas mehr Tiefgang gewünscht. Zwar wird immer wieder erwähnt, dass er ein gebrandmarktes Kind ist, allerdings versinkt Nick meines Erachtens ständig zu sehr in Selbstmitleid. Jedes Mal, wenn eine Beziehung scheitert, versinkt er in ein Loch, statt seiner wahren Liebe endlich seine Gefühle zu gestehen.

Meiner Meinung nach hätte man den ganzen Roman um mindestens 150 Seiten (wenn nicht sogar 200 Seiten) kürzen können, ohne dass die Handlungstränge darunter leiden würden. Manchmal kann man halt auch viel Lärm um nichts machen. Ich habe beim Lesen zwischenzeitlich das Ende, welches ziemlich vorhersehbar ist, herbeigesehnt. 

Ich muss gestehen, dass wenn ich diesen Roman von "Ein Tag im März" gelesen hätte, ich den Roman wahrscheinlich ausgelassen hätte.
Die Autorin hätte viel mehr aus der Geschichte herausholen können, wenn sie die ganze Handlung mehr gestrafft hätte und sich nicht so sehr in Nebensächlichkeiten verloren hätte. Vom Inhalt her ist dieser Roman auch durchaus gelungen und die Autorin hat auch sympathische Hauptfiguren gewählt. Allerdings schaffte er es bei mir nicht den Spannungsbogen hochzuhalten. Dieses ganze Hin und Her zwischen Sienna und Nick nervte irgendwann so sehr, dass man eigentlich nicht anders konnte, als Seiten überschlagen zu wollen, um endlich zum Ende zu kommen. Ich für meinen Teil musste mich leider mehrfach davon überzeugen wirklich weiterlesen zu wollen.

Da mich dieser Roman so gar nicht überzeugen konnte, erhält er von mir nur schwache 2 von 5 Punkten.