Sonntag, 9. Februar 2014

[Rezension] "Das Flüstern der Schmetterlinge" von Linda Kavanagh

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (15. November 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442471311
ISBN-13: 978-3442471317
Originaltitel: Hush Hush















Klappentext:
Drei Freundinnen, ein irisches Cottage und lange gehütete Geheimnisse

Über Nacht wird Olivia zur Hausbesitzerin: Von ihrer Großmutter und dem Großonkel bekommt sie ein romantisches, aber renovierungsbedürftiges Cottage in Cloncullen geschenkt, einem verschlafenen Nest bei Dublin. Voller Tatendrang und mit Hilfe ihrer Freundinnen richtet Olivia sich in ihrem neuen Leben im „Bay Tree House“ ein. Als sich dann noch herausstellt, dass nebenan ein attraktiver Single wohnt, scheint alles perfekt. Doch das Haus hat eine dunkle Vergangenheit – und nach und nach kommt Olivia hinter lange gehütete Geheimnisse, die auch ihr Leben auf mysteriöse Weise berühren …




Meine Meinung:
Auf das Buch bin ich zunächst aufgrund des Covers und des Titels gestoßen. Es erweckte direkt mein Interesse. Der Klappentext steigerte es dann sogar noch.
Allerdings muss ich gestehen, dass ich dann doch einen Moment gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzufinden. Zumal Buchcover und Inhalt dann doch nicht so recht zusammenpassen (wofür jedoch die Autorin ja nichts kann). Am Anfang werden zunächst zu viele Personen eingeführt, so dass ich ein paar Probleme hatte, sie zuzuordnen. Die Autorin verbindet direkt zu Beginn auch Vergangenheit und Gegenwart, auch wenn man sich zunächst nicht sicher ist, ob die beiden Handlungsstränge zueinander gehören.
Nach ein paar Kapiteln wurde es dann aber besser und die Geschichte begann mich zu fesseln. Der Roman ist in drei verschiedene "Bücher" aufgeteilt.
Im ersten "Buch" erbt die junge Olivia von ihrer Großmutter und ihrem Großonkel ein altes Cottage auf dem Land. Olivias Großmutter und ihr Bruder haben das Haus und das Grundstück selbst von einer ihnen fremden Frau geerbt. Während Chloe gemeinsam mit ihren beiden besten Freundinnen versucht das alte Haus und Grundstück wieder herzurichten, versucht sie gleichzeitig auf Bitten ihrer Großmutter auch den Grund für das Erbe zu ergründen und den Verbleib ihrer Großtante Ada zu ergründen, die in den 50er Jahren plötzlich verschwand. Zeitgleich wird Adas Verschwinden und ihr Verbleib im ersten Buch erzählt, ohne dass ihre Geschichte mit Olivias Geschichte verschmolzen wird.
Das zweite "Buch" geht genauer auf Adas Leben ein und lässt die Gegenwart außen vor.
Das dritte "Buch" konzentriert sich dann auf die Gegenwart und endet in einem zugleich überraschenden, wie auch etwas übertriebenen Ende.

Insgesamt kann ich sagen, dass dieser Roman zwar voller Spannung ist, aber zumindest was die Gegenwart angeht ziemlich übertrieben ist. Adas Geschichte ist vollkommen interessant und glaubwürdig und man erhält als Leser einen tollen Einblick in das Leben im Irland der 50er Jahre und dem damaligen Umgang mit schwangeren Mädchen. Was die Geschichte um Olivia angeht, fand ich die Geschichte zwischendurch ziemlich unglaubwürdig. Olivia hat plötzlich Kontakt zu drei verschiedenen Männern, von denen der erste sofort nach dem Auftauchen plötzlich von der Bildfläche verschwindet (und dann erst am Ende wieder auftaucht), der zweite sich als Betrüger erweist und der dritte im Grunde auch nicht für sie bestimmt ist. Olivia und auch ihre Freundinnen agieren etwas eindimensional.
Auch wenn mich einzelne Charaktere nicht ganz überzeugen konnten, kann ich sagen, dass die Handlung an sich sehr spannend ist. Während der Roman die Liebeswirrwarren von Olivia und ihren Freundinnen erzählt, wird nach und nach zum Einen der Verbleib Adas aufgedeckt, als auch der Grund fürs Erbe offenbart. Bis es zu einem wie ich finde spannenden (wenn auch etwas vorhersehbaren) Ende kommt, muss Olivia sehr viel durchmachen. Es werden alte Familiengeheimnisse aufgedeckt, ein Kind geht verloren, Olivia wird überfallen, und vieles mehr geschieht. Adas Geschichte fließt dabei immer wieder indirekt in die Geschichte ein, was die Geschichte lesenswert macht.

Wer also keine zu hochtrabende Geschichte erwartet, sondern einen Roman für einen nettes Wochenende sucht, ist mit diesem Roman gut bedient. Ich für meinen Teil mochte diesen Roman, vor allem weil ich die Idee mit den parallel verlaufenden Handlungssträngen gefallen hat. Adas Geschichte spielt eine zentrale Rolle in diesem Roman und verleiht dem ganzen mehr Tiefgang.
Das Buch kommt nicht so recht flüsternd daher, sondern ist ziemlich laut und turbulent. Dieser Roman ist eine gut gelungene Mischung aus ChickLit, Familienroman und Biographie.

Auch wenn mich der Anfang nicht recht überzeugen konnte, bekommt der Roman von mir 4 Punkte (wenn auch schwache).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen