Verlag: Diana Verlag (12. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453357787
ISBN-13: 978-3453357785
Klappentext:
Das
Glück schmeckt nach Äpfeln und Schokolade
Lotta
hasst Veränderungen. Blöd nur, dass das Leben darauf keine Rücksicht nimmt. Als
ihre Oma stirbt, ist sie plötzlich Hausbesitzerin. Auf dem Land. Gemeinsam mit
ihrer ungeliebten Schwester. Von nun an kämpft Lotta mit Kühen im Garten, mit
den Dorfbewohnern und Handwerkern, die gern auch mal die falsche Wand
einreißen. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Graf im Nachbarhaus, der
ihre Gefühle ganz schön durcheinanderbringt …
Meine
Meinung:
Ich habe den Roman als Wanderbuch erhalten. Da es sich hier um
einen deutschen Frauenroman handelt, war ich zunächst ein wenig skeptisch, da
deutsche Chick-Lit mir persönlich häufig zu übertrieben lustig sind. Beim Lesen
wurde ich dann aber angenehm überrascht. Steffan, von der ich bislang noch
nichts gelesen hatte, ist ein wundervoller Frauenroman gelungen, der genau die
richtige Menge Witz und Esprit mitbringt. Ich konnte den Roman beim Lesen kaum
aus der Hand legen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Lotta. Als plötzlich ihre
Oma stirbt, erbt sie gemeinsam mit ihrer Schwester Lea, deren Haus auf dem Land,
mit der Auflage dieses zu renovieren und gemeinsam mit ihrer Schwester
mindestens ein Jahr dort zu leben. Neben den manchmal etwas skurrilen
Dorfbewohner lernt sie auch ihren neuen Nachbarn Erik, von den Dorfbewohnern
auch Graf genannt, genauer kennen und entwickelt Gefühle für ihn, auch wenn sie
sich nicht sicher ist, was sie von ihm halten soll. Erik scheint Geheimnisse zu
hüten und Lotta versucht dahinter zu kommen.
Während Lotta und Lea das Haus renovieren und dabei nicht immer
ganz einer Meinung sind, wie die Änderungen aussehen sollen, bekommen sie es
mit anstrengenden Handwerkern und Baumarktverkäufern zu tun.
Während der Renovierungsarbeiten müssen die Schwestern erkennen,
dass die jeweils andere nicht so ganz die ist, die sie vorgibt zu sein. Lang
aufgestaute Gefühle kommen beim Renovieren zum Vorschein und werden ausgelebt.
Ich fand den Roman wunderbar spritzig. Er wartet immer an den
richtigen Stellen mit den richtigen Pointen auf und sorgt dabei für eine
durchgehende Heiterkeit. Der Roman lässt Lotta und Lea jedoch nicht von Fettnäpfen
zu Fettnäpfen treten, wie ich es schon oft bei deutschen Frauenromanen erlebt
habe, sondern läuft einigermaßen gemäßigt ab. Klar, an der einen oder anderen
Stelle, bedient sich der Roman auch leichten Übertreibungen. Aber er bleibt
dennoch glaubwürdig. Er spiegelt den Wahnsinn Hausumbau und damit verbundene
Fachverkäufer und Handwerker so super wieder, dass man das Gefühl hatte mitten
im Geschehen zu stehen. Ich für meinen Teil hatte die Szenerie beim Lesen immer
vor Augen und habe mit den Schwestern mitgefühlt.
Man merkt beim Lesen auch, dass Steffan sich genaue Gedanken
gemacht hat, was ihre Figuren angeht. Diese durch die Bank weg alle interessant
und lebensnah gestaltet. Jede für sich hat Charaktereigenschaften, manche vielleicht
auch ein wenig überdreht, die zum Gelingen der Geschichte beiträgt.
Man ahnt beim Lesen zwar relativ schnell in welche Richtung die
Geschichte laufen wird. Allerdings wartet der Roman auch immer wieder mit
angenehmen Überraschungen und Wendungen auf, die die Geschichte in neue Bahnen
lenken.
Der Roman wartet absichtlich mit einem offenen Ende auf, das
nicht nur Raum für Vorstellungen, sondern auch für eine mögliche Fortsetzung
ermöglicht. Obwohl ich sonst eher Fan von abgeschlossenen Romanen bin, gefiel
mir dieses offene Ende. Hier passt es einfach wie die Faust aufs Auge.
Dieser Roman erinnerte mich vom Schreibstil ein wenig an die „Mütter-Mafia“
von Kerstin Gier erinnert und hat mich ähnlich fasziniert.
Im Gesamten betrachtet, ist dies ein super Frauenroman, der
hilft beim Lesen die Stimmung zu heben. Man sollte sich beim Lesen auf jeden
Fall auf den einen oder anderen Lacher gefasst machen. Also vielleicht nicht
unbedingt in einem Café lesen, wenn man nicht durch lautet Auflachen auffallen
möchte.
Von mir bekommt der Roman in jedem Fall wohlverdiente extrem gute
4 (von 5) Punkten.
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