Sonntag, 29. Juni 2014

[Rezension] „Land in Sicht“ von Kristina Steffan

Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Diana Verlag (12. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453357787
ISBN-13: 978-3453357785















Klappentext:
Das Glück schmeckt nach Äpfeln und Schokolade

Lotta hasst Veränderungen. Blöd nur, dass das Leben darauf keine Rücksicht nimmt. Als ihre Oma stirbt, ist sie plötzlich Hausbesitzerin. Auf dem Land. Gemeinsam mit ihrer ungeliebten Schwester. Von nun an kämpft Lotta mit Kühen im Garten, mit den Dorfbewohnern und Handwerkern, die gern auch mal die falsche Wand einreißen. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Graf im Nachbarhaus, der ihre Gefühle ganz schön durcheinanderbringt …


Meine Meinung:
Ich habe den Roman als Wanderbuch erhalten. Da es sich hier um einen deutschen Frauenroman handelt, war ich zunächst ein wenig skeptisch, da deutsche Chick-Lit mir persönlich häufig zu übertrieben lustig sind. Beim Lesen wurde ich dann aber angenehm überrascht. Steffan, von der ich bislang noch nichts gelesen hatte, ist ein wundervoller Frauenroman gelungen, der genau die richtige Menge Witz und Esprit mitbringt. Ich konnte den Roman beim Lesen kaum aus der Hand legen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Lotta. Als plötzlich ihre Oma stirbt, erbt sie gemeinsam mit ihrer Schwester Lea, deren Haus auf dem Land, mit der Auflage dieses zu renovieren und gemeinsam mit ihrer Schwester mindestens ein Jahr dort zu leben. Neben den manchmal etwas skurrilen Dorfbewohner lernt sie auch ihren neuen Nachbarn Erik, von den Dorfbewohnern auch Graf genannt, genauer kennen und entwickelt Gefühle für ihn, auch wenn sie sich nicht sicher ist, was sie von ihm halten soll. Erik scheint Geheimnisse zu hüten und Lotta versucht dahinter zu kommen.
Während Lotta und Lea das Haus renovieren und dabei nicht immer ganz einer Meinung sind, wie die Änderungen aussehen sollen, bekommen sie es mit anstrengenden Handwerkern und Baumarktverkäufern zu tun.
Während der Renovierungsarbeiten müssen die Schwestern erkennen, dass die jeweils andere nicht so ganz die ist, die sie vorgibt zu sein. Lang aufgestaute Gefühle kommen beim Renovieren zum Vorschein und werden ausgelebt.

Ich fand den Roman wunderbar spritzig. Er wartet immer an den richtigen Stellen mit den richtigen Pointen auf und sorgt dabei für eine durchgehende Heiterkeit. Der Roman lässt Lotta und Lea jedoch nicht von Fettnäpfen zu Fettnäpfen treten, wie ich es schon oft bei deutschen Frauenromanen erlebt habe, sondern läuft einigermaßen gemäßigt ab. Klar, an der einen oder anderen Stelle, bedient sich der Roman auch leichten Übertreibungen. Aber er bleibt dennoch glaubwürdig. Er spiegelt den Wahnsinn Hausumbau und damit verbundene Fachverkäufer und Handwerker so super wieder, dass man das Gefühl hatte mitten im Geschehen zu stehen. Ich für meinen Teil hatte die Szenerie beim Lesen immer vor Augen und habe mit den Schwestern mitgefühlt.
Man merkt beim Lesen auch, dass Steffan sich genaue Gedanken gemacht hat, was ihre Figuren angeht. Diese durch die Bank weg alle interessant und lebensnah gestaltet. Jede für sich hat Charaktereigenschaften, manche vielleicht auch ein wenig überdreht, die zum Gelingen der Geschichte beiträgt.

Man ahnt beim Lesen zwar relativ schnell in welche Richtung die Geschichte laufen wird. Allerdings wartet der Roman auch immer wieder mit angenehmen Überraschungen und Wendungen auf, die die Geschichte in neue Bahnen lenken.
Der Roman wartet absichtlich mit einem offenen Ende auf, das nicht nur Raum für Vorstellungen, sondern auch für eine mögliche Fortsetzung ermöglicht. Obwohl ich sonst eher Fan von abgeschlossenen Romanen bin, gefiel mir dieses offene Ende. Hier passt es einfach wie die Faust aufs Auge.
Dieser Roman erinnerte mich vom Schreibstil ein wenig an die „Mütter-Mafia“ von Kerstin Gier erinnert und hat mich ähnlich fasziniert.

Im Gesamten betrachtet, ist dies ein super Frauenroman, der hilft beim Lesen die Stimmung zu heben. Man sollte sich beim Lesen auf jeden Fall auf den einen oder anderen Lacher gefasst machen. Also vielleicht nicht unbedingt in einem Café lesen, wenn man nicht durch lautet Auflachen auffallen möchte.

Von mir bekommt der Roman in jedem Fall wohlverdiente extrem gute 4 (von 5) Punkten.

Wer Lust auf mehr bekommen hat, hier geht's zur Leseprobe

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